Petra
Lüning

Als begeisterte Schwimmerin fasziniert Petra Lüning alles, was mit Wasser zusammen hängt – natürliche Badeorte und von Menschen geschaffene. Mit den aufmerksamen Augen einer Künstlerin macht sie hier erstaunliche Entdeckungen, denen sie in ideenreichen Werkgruppen mit ungewöhnlichen Materialien und Techniken nachforscht. Im Anröchter Waldbad bilden Kalkausblühungen in den Rissen der Betonplatten feine Gespinste von ästhetischer Qualität. Die meisten Besucher mögen sie nicht wahrnehmen und drüber hinweggehen. Für Petra Lüning sind es jedoch Motive, die sich lohnen, mit der Kamera festgehalten zu werden. Als 'Cyanotypie', als 'Lichtdruck', sind sie von strahlendem Blau, das die Leuchtkraft von Himmel und Wasser spiegelt. Der Titel der Werkgruppe „Das kleine Blau“ schlägt einen Bogen zum Mittelmeer, das von den Franzosen als 'Le Grand Bleu' bezeichnet wird. Wieder aufgegriffen wird die Farbe Blau in der Lichtinstallation „Das verlorene Blau“ hinter den Glasbausteinen im Erwitter Schlossbad. Die Installation wurde für die Wintermonate konzipiert, in denen sie auch ihre volle Leuchtkraft entwickelt. Blau ist hier nicht nur als Objektfarbe eingesetzt, es spielt auch mit seiner symbolischen Bedeutung von Melancholie und Sehnsucht. Als 'verloren' werden die Monate im Jahr empfunden, in denen die Freibäder geschlossen sind.